Anweisende Dokumentation
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Flächenmanagement: Anweisende Dokumentation
Die „anweisende Dokumentation“ im Flächenmanagement umfasst alle verbindlichen Dokumente, die klare Handlungs- und Verfahrensweisen rund um die Planung, Nutzung, Wartung und Organisation von Flächen vorschreiben. Sie dient dazu, Prozesse zu standardisieren, Verantwortlichkeiten festzulegen und sowohl interne als auch externe Vorgaben (z. B. rechtliche Bestimmungen, Normen, Unternehmensrichtlinien) einzuhalten. Eine anweisende Dokumentation ist ein zentraler Baustein für ein professionelles und rechtskonformes Flächenmanagement. Sie schafft verbindliche Rahmenbedingungen für alle Prozessbeteiligten, reduziert Risiken und erleichtert die fortlaufende Optimierung von Abläufen. Durch regelmäßige Aktualisierung und gezielte Schulungen bleibt die Dokumentation stets auf dem neuesten Stand – und sichert so einen effizienten, sicheren und zukunftsorientierten Betrieb der vorhandenen Flächen.
Rechtssicherheit und Compliance
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z. B. Arbeitsschutz, Brandschutz, Bauordnungsrecht) sowie unternehmenseigener Standards.
Minimierung von Haftungsrisiken und Nachweis der Sorgfaltspflicht.
Klare Struktur und Einheitlichkeit
Verbindliche Vorgaben stellen sicher, dass alle Beteiligten nach den gleichen Regeln und Abläufen arbeiten.
Reduzierung von Missverständnissen und Fehlanwendungen durch eindeutige Formulierungen und standardisierte Abläufe.
Inhalt und Aufbau anweisender Dokumente - Allgemeiner Teil
Einleitung und Geltungsbereich: Erläuterung, für welche Flächen, Liegenschaften und Personengruppen die Dokumentation gilt.
Zielsetzung: Darstellung des Zwecks (z. B. sichere Nutzung, effiziente Verwaltung, Einhaltung gesetzlicher Anforderungen).
Relevante Normen und Vorschriften: Verweise auf rechtliche Grundlagen (z. B. Arbeitsstättenverordnung, Brandschutzverordnungen, DIN-Normen).
Technische und organisatorische Vorgaben
Ausstattungsstandards: Festlegung der Möblierung, Beleuchtung, Klimatisierung und technischen Infrastruktur.
Nutzungsregeln: Verhaltensvorschriften für Nutzende (z. B. Büromitarbeiter, Produktionsteams, Externe).
Buchungs- und Freigabeprozesse: Vorgehensweisen für Raumreservierungen, Umbauten oder temporäre Nutzungsänderungen.
Hygiene- und Sicherheitsregeln: z. B. Reinigung, Brandschutz- und Fluchtwege, Zutrittsberechtigungen.
Prozessbeschreibungen (SOPs)
Belegungsmanagement: Schritt-für-Schritt-Anweisungen zur Planung, Änderung und Überwachung der Flächennutzung.
Instandhaltungs- und Wartungsprozesse: Zeitpläne, Checklisten und Ablaufbeschreibungen (z. B. für Gebäudetechnik, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen).
Umzugs- und Umbauprozesse: Vorgaben für Abstimmung, Kommunikation, Umsetzung und Dokumentation bei räumlichen Änderungen.
Reinigungs- und Serviceprozesse: Häufigkeit, Verantwortlichkeiten und Qualitätsstandards (z. B. Reinigungsintervalle, Winterdienst).
Verantwortlichkeiten und Eskalationswege
Rollen und Zuständigkeiten: Wer ist für welche Teilprozesse zuständig (Flächenmanager, Gebäudetechnik, HR, IT etc.)?
Freigabeprozesse: Definierte Entscheidungsebenen für investive Maßnahmen, Umbauten, Raumzuteilungen.
Melde- und Eskalationsverfahren: Schrittweises Vorgehen, wenn Mängel, Störungen oder Sicherheitsprobleme auftreten.
Erstellung und Pflege - Anforderungs- und Gefährdungsanalyse
Identifizierung aller flächenrelevanten Prozesse und potenzieller Risiken (z. B. Unfallgefahren, Brandlasten, Klimarisiken).
Abstimmung mit Fachbereichen (z. B. Arbeitssicherheit, Brandschutz, Technik), um Anforderungen umfassend abzudecken.
Einbindung der Stakeholder
Abstimmung mit Nutzern, Facility Management, Controlling und Geschäftsleitung.
Ggf. Einholung externen Rats (z. B. Sachverständige, Architekten, Juristen, Versicherer), um rechtliche und technische Aspekte abzusichern.
Form und Struktur
Verständliche und übersichtliche Gliederung mit klarer Kapitelstruktur, Tabellen, Flowcharts oder Infografiken.
Für alle Zielgruppen zugänglich (z. B. PDF, Intranet), ggf. mehrsprachig oder mit Illustrationen.
Schulungen und Unterweisungen
Durchführung von Einweisungen für neue Mitarbeitende, ausführliche Schulungen bei komplexen Prozessen.
Tests oder Quizzes, um den Wissensstand zu überprüfen.
Überwachung der Einhaltung
Regelmäßige Audits, Begehungen und Kontrollen (z. B. durch die verantwortliche Fachkraft für Arbeitssicherheit oder externe Prüfstellen).
Feedback-Schleifen, um Schwachstellen in den Abläufen zu erkennen und zu beheben.
Vorteile einer anweisenden Dokumentation im Flächenmanagement - Reibungsloser Betrieb
Dank klarer Standards und Abläufe treten weniger Missverständnisse und Konflikte auf.
Störungen oder Wartungsbedarfe werden schnell und richtig gemeldet und bearbeitet.
Effizienzsteigerung
Einheitliche Prozesse vermeiden Doppeleinträge, Wartezeiten und unnötige Abstimmungsrunden.
Beschleunigte Entscheidungsfindung durch definierte Zuständigkeiten.
Risikominimierung
Geringeres Unfall- und Schadenspotenzial durch festgelegte Sicherheitsregeln und Prüfabläufe.
Bessere Abdeckung rechtlicher Anforderungen, wodurch Haftungsrisiken sinken.