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Ausschreibung Nutzerausbauten

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Ausschreibung von Nutzereinbauten im Flächenmanagement

Ausschreibung von Nutzereinbauten im Flächenmanagement

Eine Ausschreibung zur Nutzerausstattung im Flächenmanagement – speziell Raum-in-Raum-Systeme, Möbel, Trennwände, Displays, Beleuchtung, Tresen, Cubes – sollte sämtliche technische, ergonomische und ästhetische Anforderungen sowie Brandschutz, Akustik und Nachhaltigkeitsaspekte umfassen. Ausschreibungsunterlagen sollten klare technische Spezifikationen (z. B. Schallschutz, Beleuchtungsnormen, Materialstandards) und Formblätter (Preis, Eignung) enthalten, plus einen Vertragsentwurf (Gewährleistung, Service-Level, Zeitplan). Ein Pilotaufbau kann Fehlentscheidungen minimieren und Mitarbeiter-Feedback einholen. Im Betrieb folgt eine regelmäßige Wartung, ein Reklamationsprozess und bei Bedarf schrittweise Erweiterungen oder Umbauten.

Zielsetzung

In vielen Gebäuden, die neue Büro-, Meeting- oder Aufenthaltsflächen erhalten sollen, ist eine passgenaue Nutzerausstattung gefragt.

Ziel ist, flexible, akustisch angemessene und ergonomische Arbeits- oder Begegnungszonen zu realisieren, die sich an moderne Arbeitsmethoden (agiles Arbeiten, Open-Space) anpassen und zugleich Brandschutz-, Arbeitsschutz- und Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.

Solche Nutzereinbauten können sein:

  • Raum-in-Raum-Systeme (Cubes, Kabinen),

  • Mobile oder feste Trennwände,

  • Möblierung (Tische, Stühle, Lounges, Schränke),

  • Empfangstresen und Service-Counter,

  • Displays (Interaktive Screens, Infomonitore),

  • Beleuchtungslösungen (z. B. LED, Human-Centric-Lighting),

  • Sonstige Sonderbauten (z. B. Kaffeebar, mini-Lounge-Bereiche).

Raum-in-Raum-Systeme (Cubes)

  • Freistehende, modular aufgebaute Kabinen (z. B. für Telefonate, Kleinstbesprechungen) mit eigener akustischer Dämmung, Belüftung und Beleuchtung.

  • Anforderungen an Schalldämmung (z. B. ≥ 30 dB) und optionale Integration von Steckdosen, LAN-Anschluss, Displays.

Möbel und Trennwände

  • Büro- und Konferenzmöbel: Tische (höhenverstellbar?), Drehstühle, Schränke, Lounge-Sitze.

  • Mobile oder feste Trennwandsysteme (Glas, Vollwände, Faltelemente), zur variablen Raumaufteilung.

  • Schallschutz (Nachhallzeit, dB-Dämmung), ggf. Brandschutzanforderungen (F30?), Oberflächenqualität.

Displays, Medientechnik, Beleuchtung

  • Wand- oder Ständermonitore, interaktive Whiteboards, Anschlusstechnik (HDMI/USB, Collaboration-Tools).

  • Beleuchtung: LED-Leuchten (ggf. dimmbar, Sensorsteuerung, 500 lx in Arbeitsbereichen).

  • Optional: Human-Centric Lighting-Konzepte (verstellbare Lichtfarbe über den Tag).

Tresen und Theken

  • Empfangstresen, Servicecounter, ggf. Kaffeebar.

  • Gestaltung im Corporate Design (Farb- und Materialvorgaben), Barrierefreiheit (Abschnitte in abgesenkter Höhe für Rollstuhlfahrer).

Sonderanforderungen

  • Schließfächer, Lockers, Warte- oder Cateringmodule (Kaffee, kleine Pantryküchen).

  • ggf. E-Ladepunkte für mobile Geräte oder Tische mit integrierten Ladestationen.

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Vorgaben zu Raumhöhe, Verkehrswegen, Beleuchtung, Belüftung.

  • ASR (z. B. ASR A1.2 Raumabmessungen, ASR A3.7 Lärm) für komfortable Arbeitsplatzgestaltung.

Brandschutz

  • Landesbauordnungen, ggf. VStättVO (bei größeren Veranstaltungs- oder Versammlungsflächen).

  • Raum-in-Raum-Systeme können Brand- und Rauchabschnitte verändern, Einbindung in Sprinkler oder Rauchmelder.

Akustische Normen und Ergonomie

  • DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau), DIN EN ISO 3382 (Raumakustik), DIN EN 1335 (Bürostühle).

  • Beleuchtungsnorm DIN EN 12464-1.

DGUV-Vorschriften (Unfallverhütung)

  • Ergonomie, Absturzsicherheit, elektrotechnische Sicherheit bei Displays.

Nachhaltigkeit

  • ggf. FSC-/PEFC-Zertifizierung für Holz, Blauer Engel, VOC-armen Baustoffe, CO₂- bzw. TCO-Betrachtung.

Anschreiben / Einladungsbrief

  • Projektkurzinfo: „Nutzerausbauten im Flächenmanagement – Raum-in-Raum, Möbel, Displays, Beleuchtung, Tresen, Cubes“.

  • Zeitplan (Bieterfragen, Submission, Zuschlag, Montagefenster).

Projektinformationen

  • Grundrisse, Raumpläne, ggf. Bestandsfotos, Informationen zur Haustechnik (Deckentraglast, vorhandene Elektro- oder LAN-Ports).

  • Vorhandene Corporate Identity-Vorgaben (Farbschema, Branding, Logoplatzierung).

Leistungsbeschreibung / Leistungsverzeichnis

Detaillierte Vorgaben pro Baugruppe:

-Raum-in-Raum (Maße, Schalldämmung, interne Beleuchtung/Belüftung),

-Möbel (Tischtypen, Stühle, Schranklösungen, Trennwände – Material, Design, Schallschutzwerte),

-Displays (Größe, Auflösung, Anschluss), Beleuchtung (Lux, CRI, Dimm- oder Präsenzsteuerung),

-Tresen (Höhe, Unterbau, Material, barrierefreie Abschnitte),

-Cubes (wird es eine Telefonzelle, oder Mehrpersonen-Cube?).

Montageleistungen: Anlieferung, Aufstellungsort, ggf. Kraneinsatz, Transportwege.

Qualitätsanforderungen: akustische Kennwerte, Brandverhalten, Ergonomie, Oberflächenresistenz, leichte Reinigbarkeit.

Service-Level: z. B. Lieferzeit, Montagezeit, Wartungsvertrag?

Formblätter

  • Preisblätter: Einheitspreise oder Pauschalen (z. B. pro Cube, pro m² Trennwand, pro Stuhl?), optional Positionen.

  • Eignung (Referenzen, Möbelsortiment, Schallschutznachweise, ggf. Öko-Labels),

  • Tariftreueerklärung oder DSGVO-Themen (wenn digitale Tools?).

Vertragsentwurf

  • Werk- oder Liefervertrag mit Montage, Gewährleistungsfristen (nach BGB oder VOB/B?),

  • Bonus/Malus bei Terminverzug, Mängeln, SLA-Klauseln (z. B. akustische Zielwerte, Garantierte Schallschutzdämpfung).

  • Wartungs- oder Serviceverträge für Displays, Beleuchtung, Cubes?

Zeitplan

  • Bieterfragen, Angebotsabgabe, Zuschlagsdatum, Starttermine für Montage, Zwischenabnahmen, finale Abnahme.

  • Koordination mit Baufortschritt (Bodenbelag, Decke, Elektroleitungen).

Anlagen

  • Pläne, Schnitte, evtl. akustische oder Brandschutzgutachten, Corporate Design-Guidelines, Musterdetails.

Vergabeart

  • Öffentliche Auftraggeber: je nach Volumen UVgO, VOB/A, evtl. EU-weites Verfahren.

  • Private Auftraggeber: Freie Gestaltung, in der Regel Einholung mehrerer Angebote, ggf. Verhandlung.

Bewertungskriterien

  • Preis (Summe oder Einzelpositionen, TCO?),

  • Qualität (Design, Material, Schallschutz, Ergonomie, Langlebigkeit),

  • Service (Lieferzeit, Montageablauf, Garantien, Wartungsoptionen),

  • Nachhaltigkeit (Zertifikate, Recycling, VOC-Emission, CO₂-Footprint).

Angebotsprüfung

  • Formale Prüfung (Eignung, Referenzen, Musterdokumente?).

  • Fachliche Prüfung (Akustikwerte, Brandzertifikate, Möbelsortiments, Planvorschläge).

  • ggf. Bietergespräche, Musterausstellungen (Musterstuhl, Test-Cube?).

Zuschlag

  • Entscheidung: beste Kombination aus Preis und Qualität, Service, Nachhaltigkeit.

  • Vertragsabschluss, Festlegung Montagefenster, ggf. Vorbemusterung.

Testaufbau

  • Vor Roll-out kann eine Pilotfläche eingerichtet werden, um Feedback der Nutzer zu sammeln (z. B. Sound im Cube, Möbelfunktion).

  • Minimiert Risiko von Fehlbestellungen, steigert Akzeptanz.

Korrektur

  • Feineinstellung (andere Stoffe, abweichende Höhen oder Lichtstärke?),

  • Ggf. erneute Bemusterung.

Vorbereitungsphase

  • Detaillierte Abstimmung mit Bauleitung oder Haustechnik: Wo kommen Stromanschlüsse, LAN, ob abgehängte Decke schon fertig etc.

  • Terminplan Koordination (Zulieferung, Lagerplatz, Bodenbelag, Malerarbeiten).

Montage

  • Anlieferung, Entpacken, Aufbau, Verkabelung (z. B. Beleuchtung, Displays),

  • Geschulte Monteure, Einhaltung von Arbeitsschutz, ggf. Krannutzung.

Abnahme

  • Check: Qualität der Oberflächen, Akustik (z. B. Test in den Cubes?), Beleuchtungswerte, Funktionalität der Displays.

  • Dokumentation: Wartungs- / Bedienungsanleitungen, Garantiescheine.

Übergabe

  • Einweisung der Nutzer (z. B. Höheneinstellung Tische, Cube-Belüftung, Displaynutzung).

  • Mängelliste (Nachbesserung), finale Freigabe.

Regelbetrieb

  • Nutzerfeedback sammeln: Ergonomische Passung, Schallschutz, Belüftung in Raum-in-Raum-Elementen.

  • Schnelle Behebung von Reklamationen (z. B. defekte Beleuchtung, wackelnde Trennwände).

Wartung und Service

  • Displays (Firmwareupdate?), Beleuchtung (LED-Ersatz?), mechanische Bauteile (Scharniere, Rollen).

  • Wartungsverträge definieren Reaktionszeiten, Ersatzteilbeschaffung, evtl. Reinigungs- und Pflegetipps.

Optimierung

  • Bei Bedarf Umbau, Umstellung Raumaufteilung, Integration neuer Technik.

  • Ggf. neue Module (größere Cubes, Lounge-Zonen), um Arbeitsformen weiterzuentwickeln.