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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Flächenplanung: Flächen-, Räume und Arbeitsplätze

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DIE OPTIMALE NUTZUNG VON FLÄCHEN UND RÄUMEN IST FÜR JEDES GROSSUNTERNEHMEN VON ESSENTIELLER BEDEUTUNG, UM DIE EFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT ZU STEIGERN

DIE OPTIMALE NUTZUNG VON FLÄCHEN UND RÄUMEN IST FÜR JEDES GROSSUNTERNEHMEN VON ESSENTIELLER BEDEUTUNG, UM DIE EFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT ZU STEIGERN

Eine sorgfältige Planung und Analyse der Arbeitsplätze sowie der räumlichen Anforderungen ermöglicht es Unternehmen, die passenden Lösungen für ihre spezifischen Bedürfnisse zu finden. Durch die Implementierung von modernen Technologien und innovativen Konzepten können Arbeitsplätze und Räume flexibler gestaltet werden, um den Anforderungen der Mitarbeiter und des Unternehmens gerecht zu werden.

Flächenplanung im Kontext hybrider Arbeit und demographischen Wandels

Die Flächenplanung dient

  • der Optimierung oder Umnutzung vorhandener Flächen

  • der Planung und Realisierung neu zu errichtender Flächen

  • dem Umzug in neu angemietete / erworbene Flächen

Organisations- und Personalentwicklung begleitet die Flächenplanung

Die Planungen und Beurteilungen von Flächen und deren wünschenswerte Optimierung und damit verbundene Veränderung werden gern bejaht. In einem gut funktionierenden Unternehmen haben die Mitarbeiter von dem Teil des Unternehmens, welches ihre Arbeit ausmacht, „Besitz" ergriffen. Das ist gut so. Aber gerade dieser Vorteil kann sich bei Change-Prozessen zu einem großen Nachteil auswachsen. „Man will mir meinen Arbeitsplatz wegnehmen!". Es geht nicht nur um das Flächenmanagement und den Fortbestand sozialer Bestände allein, sondern um persönliche Befindlichkeiten und hierbei um Prestige. Wer das vergisst, wird wohl scheitern. Auch die Personalentwicklung sollte im Prinzip nach den drei Ebenen strategisch, taktisch und operativ erfolgen.

Da kann das Konzept einer verbesserten Organisation und der Plan einer neuen Büroordnung noch sozial und bestechend gut sein, wenn die Befindlichkeiten der beteiligten Personen außer Acht gelassen werden. Klar ist, dass man es nicht immer allen recht machen kann. Das ist unmöglich. Es wird in allem, was wir tun, stets etwa 15 Menschen von 100 geben, die nicht einverstanden sind und sogar dagegen opponieren. Erreicht man also 85 % Zufriedenheit, sollte dies als ein ausgezeichneter Wert verstanden werden.

Flächenstandards zur Optimierung bestehender Flächen und zur Planung neuer Flächen

Man versteht unter Flächenstandards eine unternehmens- oder standortsspezifische Festlegung von modular verwendeten Nutzflächen. Sie beruhen auf gesetzlichen Regelungen, dem Stand der Technik, und sind mit dem Betriebsrat abgestimmt.

Flächenstandards

  • dienen der Systematisierung von Flächen,

  • sind nutzungsspezifisch,

  • berücksichtigen die speziellen funktionalen Anforderungen,

  • unterstützen die geeignete Organisationsform,

  • bauen auf typische Fassadenachsmaße auf,

  • erfassen die benötigte Ausstattung,

  • erfüllen alle Richtlinien und Vorschriften,

  • steigern die Flächenwirtschaftlichkeit.

Flächenstandards werden im Wesentlichen charakterisiert durch:

  • Flächenart (nach DIN 277, z.B. Büroraum, NF 2.1)

  • Flächentyp (z.B. Einzelbüro mit 1 Standardarbeitsplatz)

  • Größe (z.B. 2,60 x 5,20 m i.L., 13,52 m² NF)

  • Kostenstelle (interne Verrechnung)

  • Qualität (Raumklimafaktoren)

  • Ausstattung:
    - baulich (Decke, Boden, Wand, Flexibilitätsraster, usw.)
    - technisch (ITK, Strom, techn. Medien, Beleuchtung, usw.)
    - Möblierung / Einrichtung bzw. Maschine / Anlage / Gerät

  • Organisatorischer Bezug (z.B. Führungskraft mittlere Ebene)

Ausstattungsstandards

Innerbetrieblicher Flaechenstandard von Nutzflaechen nach DIN 277

Innerbetrieblicher Flächenstandard Übersicht

Ausschnitt aus einem innerbetrieblichen Flächenstandard (Beispiel)

Definierte Flächenstandards liefern spezifische Kennwerte - wie die Grundfläche je Nutzeinheit - für das periodische Flächencontrolling (Nutzfläche pro Büroarbeitsplatz). Eine Nutzeinheit als Kostenträger kann dabei ein Büroarbeitsplatz oder eine Fertigungseinheit in einem Produktionsbetrieb sein.

Typische Flächenkennwerte

Nr.

Kennwert

Kürzel

Bemerkungen

1

Nutzfläche pro Nutzeinheit

NF/NE

Nutzfläche nach DIN 277 (NF) Nutzeinheit (NE):

Arbeitsplatz, Fertigungseinheit, Lagereinheit, ..

2

Nettogrundfläche pro Nutzeinheit

NGF/NE

Nettogrundfläche nach DIN 277 (NGF) Nutzeinheit

(NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit, Lagereinheit, .

3

Bruttogrundfläche pro Nutzeinheit

BGF/NE

Bruttogrundfläche nach DIN 277 (BGF) Nutzeinheit

(NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit, Lagereinheit, ...

4

Mietfläche pro Nutzeinheit

MF/NE

Mietfläche nach gif (MF) Nutzeinheit (NE):

Arbeitsplatz, Fertigungseinheit, Lagereinheit, .

5

Anzahl Nutzeinheiten pro Nutzfläche

NE/NF

Nutzeinheit (NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit,

Lagereinheit, ... Nutzfläche nach DIN 277 (NF)

6

Anzahl Nutzeinheiten pro Nettogrundfläche

NE/NGF

Nutzeinheit (NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit,

Lagereinheit.. Nettogrundfläche nach DIN 277 (NGF)

7

Anzahl Nutzeinheiten pro Bruttogrundfläche

NE/BGF

Nutzeinheit (NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit,

Lagereinheit. ... Bruttogrundfläche nach DIN 277 (BGF)

8

Anzahl Nutzeinheiten pro Mietfläche

NE/MF

Nutzeinheit (NE): Arbeitsplatz, Fertigungseinheit,

Lagereinheit,. Mietfläche nach gif (MF)

9

Verhältnis Nutzfläche zu Nettogrundfläche

NF/NGF

Nufläche nach DIN 277 (NF) Nettogrundfläche nach

DI 277 (NGF)

10

Verhältnis Nutzfläche zu Bruttogrundfläche

NF/BGF

Nutzfläche nach DIN 277 (NF) Bruttogrundfläche nach

DIN 277 (BGF)

11

Verhältnis Nutzfläche zu Mietfläche

NF/MF

Nutzfläche nach DIN 277 (NF) Mietfläche nach gif (MF)

12

Verhältnis Verkehrsfläche zu Nettogrundfläche

VF/NGF

Verkehrsfläche nach DIN 277 (VF)

Nettogrundfläche nach DIN 277 (NGF)

13

Verhältnis Verkehrsfläche zu Bruttogrundfläche

VF/BGF

Verkehrsfläche nach DIN 277 (VF)

Bruttogrundfläche nach DIN 277 (BGF)

14

Verhältnis Verkehrsfläche zu Mietfläche

VF/MF

Verkehrsfläche nach DIN 277 (VF)

Mietfläche nach gif (MF)

15

Nutzfläche pro Organisationseinheit

NF/OE

Nutzfläche nach DIN 277 (NF)

Organisationseinheit (OE)

16

Nettogrundfläche pro Organisationseinheit

NGF/OE

Nettogrundfläche nach DIN 277 (NGF)

Organisationseinheit (OE)

17

Bruttogrundfläche pro Organisationseinheit

BGF/OE

Bruttogrundfläche nach DIN 277 (BGF)

Organisationseinheit (OE)

18

Mietfläche pro Organisationseinheit

MF/OE

Mietfläche nach gif (MF)

Organisationseinheit (OE)

19

Verhältnis versiegelte Fläche zu Gesamtfläche

VSF/GF

Versiegelte Freifläche (VSF)

Gesamte Freifläche (GF)

       

Flächenbedarfsplanung

Es ist wichtig, als Grundlage für den Umzug in neue Mietflächen oder für die Planung eines selbst genutzten Gebäudes, den jeweils spezifischen Flächenbedarf genau zu kennen. Ein Nutzerbedarfsprogramm verleiht dabei Sicherheit und hilft bei der Prüfung von Mietflächenangeboten und bei der Beurteilung vorliegender Planungen für neue Gebäude.

In der Formulierung zukünftiger Bedarfsanforderungen wird zugleich eine Chance gesehen, hinsichtlich der Wertschöpfung und der Wirtschaftlichkeit Verbesserungen für die Zukunft zu erreichen. Der aktuelle- und Raumbedarf kann anders aussehen als vor Jahren.

Es geht also darum, zu ermitteln,

  • welche Flächen und Räume in welchem Umfang und in welcher Qualität notwendig sind

  • um welche funktionellen Anforderungen es im Einzelnen geht

  • wie die Flächen idealerweise einander zugeordnet werden

  • welche Ausstattungen baulich und technisch sinnvoll sind

  • in welchem Maße sie veränderbar sein sollen

  • u.a.m.

Funktions- und Flächenprogramm

Die Anforderungen berücksichtigen auch das zukünftige, ggf. optimierte räumliche Organisationsprinzip (z. B. Bürokonzept). Die Ergebnisse werden in einem so genannten Funktions- und Flächenprogramm zusammengestellt.

Dieses besteht im 1.Teil aus einem Funktionsprogramm mit folgenden Inhalten:

  • Funktionen der Flächen

  • funktionale Zuordnung der Flächen

  • Organisationsprinzipien der Flächen und Räume

  • Raumeigenschaften und Raumklima

  • gebäudetechnische Ausstattung (TGA)

  • IT- und TK-Ausstattung (Informations- und Kommunikationstechnik)

  • Anforderungen an die Nutzungsflexibilität

  • Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit, insb. die Flächenwirtschaftlichkeit

  • sonstige Anforderungen

Der 2.Teil ist das Flächenprogramm mit den benötigten Flächengrößen, z.B. für Nutzflächen, wie Büroflächen, eingeteilt nach Büroraumtypen.

  • Nutzflächenbezogene Sonderflächen
    (z.B. den Büroflächen direkt zugeordnete Infrastrukturflächen mit den Funktionen Besprechung, Bürotechnik, Abteilungsarchiv, Meeting Point, usw.)

  • Zentrale Sonderflächen
    (z.B. zentral im Gebäude angeordnete Flächen wie Eingangshalle, Konferenzbereich, Poststelle, usw.)

Als weiteres gutes Hilfsmittel für die Bedarfsplanung kann man die DIN 18205 „Bedarfsplanung im Bauwesen“ nutzen

  • Prüfliste A: Projekterfassung (Rahmenbedingungen des Projekts)

  • Prüfliste B: Rahmenbedingungen, Ziele und Mittel des Bauherrn und Nutzers

  • Prüfliste C: Anforderungen an den Entwurf und das Objekt

Vorgehen

Hinsichtlich der übergeordneten Ziele und Planungsleitlinien führt man zu Projektbeginn einen Strategie-Workshop mit den betreffenden Führungskräften durch. Um Planungsinformationen zu bekommen, werden anschließend Führungskräfte und Mitarbeitervertreter beteiligt. Das geschieht sehr effektiv in Mitarbeiterbefragungen (schriftliche Briefings), durch gezielte Interview-Gespräche mit Fachverantwortlichen und ggf. in Form von Workshops.

Dabei müssen Befindlichkeiten erkannt werden, damit

  • sich die Führungsspitze mit den gefassten Zielen klar identifizieren,

  • die Führungskräfte zu Multiplikatoren gegenüber den Mitarbeitern werden

  • die Mitarbeiter in redlicher Absicht in akzeptierter Form beteiligt transparent und regelmäßig informiert werden.

Nutzeranforderungen plausibilisieren und umsetzen

Im Rahmen der Flächenlayout-Planung wird zunächst grob geklärt, ob und wie die Nutzeranforderungen aus der Flächenbedarfsplanung in bestehenden Gebäuden (Umnutzung, Anmietung bzw. Erwerb) oder bei Planungen neuer Gebäude umgesetzt werden können und wie viel Fläche benötigt wird.

Hierbei geht es also zunächst um folgende Themen:

  • Umsetzung der benötigten Flächengrößen

  • Erschließung und Anlieferung der Flächen

  • Anordnung der Flächen in einem sinnvollen funktionalen Bezug zueinander

Nachbarschaften von Nutzungseinheiten

Grundriss einer Flaeche unter Anordnung ihrer Nutzungseinheiten fuer optimale Kommunikationsbeziehungen

Zweckmäßige Raumplanung im Überblick

„Nachbarschaften“ von Nutzungseinheiten

Die Vorgaben dafür ergeben sich direkt aus dem Funktions- und Flächenprogramm. Letztendlich werden für jeden Funktionsbereich und jede Organisationseinheit die dazugehörige Flächengröße und ihre Zuordnung im Gebäude verbindlich definiert. Hinsichtlich der Anordnung der Funktionsbereiche zueinander sind Koordinationsgespräche mit den jeweiligen Nutzern notwendig, insbesondere, wenn zu diesem Zeitpunkt auch schon die Lage der Organisationseinheiten im Gebäude geklärt werden soll (z.B. differenzierte Aufteilung der Büroflächen und Zuordnung zu Abteilungen). Hier geht es um das Thema der notwendigen Kommunikationsbeziehungen der Organisationseinheiten zueinander, d.h. der „Nachbarschaften“ von Nutzungseinheiten (wer in Nähe zu wem?).

Flächenlayout

Das Ergebnis der Flächenlayout-Planung ist die Arbeitsgrundlage für die Architekten und Fachplaner, welche danach die Grundrisse - orientiert am Funktions- und Flächenprogramm - ausarbeiten. Zugleich ist die Flächenlayout-Planung die Grundlage für die darauffolgende Flächenbelegungsplanung.

Flächenbelegungsplanung

Die Flächenbelegungsplanung erarbeitet eine optimale Flächennutzung auf Basis der Flächenlayout-Planung und eines abgestimmten Möblierungsstandards. Bei der Auswahl neuer Büromöbel kann man sich der Leitlinie „Qualitätskriterien für Büro-Arbeitsplätze“ bedienen, die als einfach anwendbare Prüfliste für Büromöbel gedacht ist.

Die Flächenbelegungsplanung simuliert zunächst verschiedene Nutzungs- bzw. Möblierungsvarianten und besteht aus

  • der differenzierten Zuordnung von Funktionen zu (Teil-) Flächen

  • der funktionalen Zuordnung von Nutzflächen zueinander

  • der funktionalen Zuordnung von Sonderflächen zu Nutzflächen

  • der Erstellung von detaillierten Möblierungs- und Einrichtungsplänen
    (für Nutzflächen, Nutzflächenbezogene Sonderflächen, Zentrale Sonderflächen)

  • der Zuordnung von Mitarbeitern zu Arbeitsplätzen.

Zusammenarbeit mit jeder Organisationseinheit

Das Ziel der Flächenbelegungsplanung ist die konkrete Umsetzung der benötigten Nutzeranforderungen hinsichtlich Raumnutzung und Nutzungsqualität. Zudem erfolgt die Ermittlung des Mobiliarbedarfs, um die erforderlichen Planungsunterlagen für das Beschaffungsmanagement bereitzustellen. Dabei werden sämtliche nutzungsrelevanten und aktuellen arbeitsplatzbezogenen Regeln und Verordnungen umgesetzt.

Die Feinplanung der Nutzungsbereiche macht eine intensive Zusammenarbeit mit jeder Organisationseinheit des Unternehmens notwendig:

  • Die Vorlage eines Flächenbelegungsvorschlages

  • die Koordination in Form eines Abteilungsgespräches

  • die Überarbeitung des Flächenbelegungsplans

  • die Wiedervorlage der berücksichtigten Änderungswünsche in einem 2. Gespräch

  • ggf. die erneute Überarbeitung des Flächenbelegungsplans

  • ggf. die Wiedervorlage der Änderungswünsche in einem weiteren Gespräch

  • die letzten Detailkorrekturen.

Sonderflächen / Mulitfunktionale Flächen

Grundriss einer Bueroflaeche mit optimaler Zuordnung von Mitarbeitern zu Arbeitsplaetzen

Möblierungsplanung im Überblick

Beispiel für die Planung der Möblierung

In manchen Bereichen erfordert die Flächenplanung, insbesondere bei Sonderflächen, eine enge Zusammenarbeit mit Nutzervertretern, um spezielle Anforderungen zu ermitteln. Dies kann zum Beispiel bei der Planung von Konferenzbereichen der Fall sein, wo Aspekte wie Art der Veranstaltungen, Teilnehmerzahlen, Mobiliaraufstellung, Flexibilitätsanforderungen, IT/TK-Bedarf, Medienausstattung, Konferenztechnik, Beleuchtung und Raumtechnik berücksichtigt werden müssen. Die Möblierungsplanung erfolgt entweder auf Grundlage von Neumobiliar oder durch die Nutzung von vorhandenem Inventar (Inventarverwaltung). Ein Grundsatz hierbei ist: Die Mitwirkung der Nutzer ist die Grundlage für die Akzeptanz der Planung.

Die Planinhalte der Flächenbelegungspläne sind nutzungsbezogen mit folgenden Informationen versehen:

  • Wandstellungen, Türen

  • Raumnummer, Raumbezeichnung, Nutzfläche in m² nach DIN 277

  • feste Einbauten und Möblierung

  • Geräteausstattung

  • Mitarbeiternamen, Telefonnummer

  • Positionierung der Bodenelektranten

  • Positionierung der Beleuchtungselemente

  • U.a.m.

Die von Facility Management freigegebene und verabschiedete Flächenbelegungsplanung bildet die Grundlage für die detaillierte Ausarbeitung der Innenausbauplanung, einschließlich der Positionierung von Wänden und Türen sowie der technischen Infrastruktur. Ebenso dient sie als Basis für die Planung der technischen Systeme wie IT-, TK-, Haus-, Beleuchtungs-, Medien- und Konferenztechnik, usw. Die Flächenbelegungsplanung beeinflusst auch Entscheidungen bezüglich der Beschaffung von Mobiliar und Ausstattungsgegenständen sowie bei der Erstellung der Umzugsplanung.

Optimierung der Flächennutzung

Zunächst werden die Büroflächen geplant und dabei in Zusammenarbeit mit den bürobezogenen Sonderflächen abgestimmt. Hierbei werden auch zentrale Sonderflächen und ihre Anordnung berücksichtigt. Eine erste Belegungsplanung wird erstellt, wobei besonderes Augenmerk auf die Zuordnung der Arbeitsplätze untereinander, der Räume zueinander, der Arbeitsplätze zu den Mitarbeitern und der Sonderflächen zu den Räumen gelegt wird.

Abstands- und Bewegungsflächenanforderungen in Großraumbüros gemäß ASR

1. Arbeitsplätze Rücken an Rücken

Abstand: Mindestens 1,20 m zwischen den Rückseiten der Bürostühle.

Alternative Erhöhung: Auf 1,50 m für zusätzliche Bewegungsfreiheit.

Messpunkt: Von der Rückseite eines Bürostuhls zur Rückseite des gegenüberliegenden Bürostuhls.

2. Bewegungsfläche am Arbeitsplatz

Mindestfläche: 1,5 m² pro Arbeitsplatz.

Alternative Erhöhung: Auf 2,0 m² bei komplexen Aufgaben.

Messpunkt: Rechteckiger Bereich um den Arbeitsplatz, der nicht durch Möbel oder Hindernisse eingeschränkt ist.

3. Verkehrswege

Hauptverkehrswege:

Mindestbreite: 1,20 m.

Alternative Breite: 1,50 m in stark frequentierten Bereichen.

Messpunkt: An der engsten Stelle des Verkehrswegs, inkl. Wände und Möbel.

Nebenverkehrswege:

Mindestbreite: 0,80 m.

Alternative Breite: 0,90 m bei geringem Durchgangsverkehr.

Messpunkt: An der engsten Stelle des Verkehrswegs, inkl. Wände und Möbel.

4. Abstände zwischen Möbeln und Wänden

Abstand Schreibtisch zur Wand:

Mindestabstand: 0,50 m.

Alternative Erhöhung: Auf 0,60 m bei großen Bürostühlen oder Ablageflächen.

Messpunkt: Von der Kante des Schreibtischs zur nächsten Wand.

Abstand zwischen gegenüberliegenden Arbeitsplätzen:

Mindestabstand: 1,20 m.

Alternative Erhöhung: Auf 1,50 m für mehr Bewegungsfreiheit.

Messpunkt: Von der Kante eines Schreibtischs zur Kante des gegenüberliegenden Schreibtischs.

5. Flucht- und Rettungswege

Mindestbreite: 0,80 m.

Alternative Breite: Erhöhung auf 1,00 m oder mehr, abhängig von der Anzahl der Personen.

Messpunkt: An der engsten Stelle des Fluchtwegs, inkl. Türen und Hindernisse.

Ergonomische Gestaltung

Höhenverstellbare Schreibtische und Stühle: Optimale Arbeitshaltung ermöglichen.

Beleuchtung: Ausreichend und blendfrei, mit optional individuell einstellbaren Tischlampen und zusätzlichen Deckenleuchten.

Visualisierung der Messpunkte

Arbeitsplätze Rücken an Rücken: Vom hinteren Rand des einen Bürostuhls zum hinteren Rand des gegenüberliegenden Bürostuhls.

Bewegungsfläche am Arbeitsplatz: Rechteckiger Bereich um den Arbeitsplatz.

Verkehrswege: Breite an der engsten Stelle messen.

Abstand Schreibtisch zur Wand: Von der Kante des Schreibtischs zur nächsten Wand.

Abstand zwischen gegenüberliegenden Arbeitsplätzen: Von der Kante des einen Schreibtischs zur Kante des gegenüberliegenden Schreibtischs.

Fluchtwege: Breite an der engsten Stelle messen.

Das Flächenmanagement steht und fällt mit einer guten Datenbasis.

Wichtig ist dabei, dass die Daten aktuell sind. Gebäudepläne müssen digital vorhanden sein und den tatsächlich realisierten Zustand der Gebäude enthalten. Schon deshalb ist es wichtig, bei der Übergabe stets den aktuellen Datenbestand zu erhalten und zu überprüfen. Anschließend müssen die Bestandsdaten kontinuierlich gepflegt werden. Mit einem durch eine Datenbank unterstützten Flächenmanagement verfügt man über ein Informationssystem zur Verwaltung von Gebäuden, Maschinen, Anlagen und Bauteilen mit ihren spezifischen Ressourcenverbräuchen wie Personal, Fläche, Material- und Energieverbrauch.

Dokumentation ermöglicht

  • eine systematische Flächenermittlung

  • den unternehmensinternen und -externen Vergleich mittels Kennzahlen

  • eine saubere Dokumentation der Flächenplanungsunterlagen

  • ein schnelles Erfassen und Planen von Flächenänderungen

  • die schnelle Analyse der Flächenzusammensetzung und Ermittlung eines Soll-Konzeptes für Restrukturierungsmaßnahmen

  • eine Verwaltungsmöglichkeit im Sinne eines integrierten Facility Management mit der Planung, Steuerung und Abrechnung betriebsnotwendiger Dienstleistungen.

IT-Unterstützung

Diagramm einer Datenbank mit entsprechenden Funktionen und verfuegbaren Software-Tools

Datenbankintegration für Gebäudemanagement

Beispiel einer Datenbankstruktur

Während der Nutzungsphase eines Gebäudes haben vielfältige Umstrukturierungen und Änderungen Einfluss auf das Flächenlayout. Eine regelmäßige Kontrolle und Analyse der Flächenbelegung, wie im Flächencontrolling beschrieben, hilft daher frühzeitig Fehl-, Über- oder Unterbelegungen sowie potenzielle Gefahren aufzudecken. Insbesondere bei Produkt-, Struktur- oder Gesetzesänderungen sollte eine Überprüfung der Flächen durchgeführt und sichtbare Optimierungen vorgenommen werden.

Das erforderliche Flächensystem sollte bereits in der Planungsphase in einem CAD-System angelegt werden. Wenn die CAD-Daten nicht direkt aus der Gebäudeplanung generiert werden können, erfordert die Eingabe in ein CAD-System zwar einen gewissen Aufwand. Dieser Aufwand ist jedoch gerechtfertigt, um die Digitalisierung der Gebäudeflächen voranzutreiben. Einmal erfasste Daten können wiederholt genutzt und leicht auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Raumbuch

Die Flächendefinition mit ihrer Nutzung wird raumweise in einem so genannten Raumbuch festgehalten. Es besteht in der Entwurfsphase aus dem Flächenprogramm und gegebenenfalls den Funktionsbeziehungen zwischen den Räumen. In der Ausführungsphase steigt die Datenmenge stark an, da zu diesem Zeitpunkt die Detailentscheidungen getroffen werden.

Das Raumbuch umfasst in dieser Phase u. a. Daten wie z. B.

  • Fläche

  • Geometrie

  • Oberfläche

  • Einrichtung

  • Nutzung

  • Angaben zu Einbauteilen

  • zum Ort

  • und technischen Ausbau.

Raumbuch (Muster)

Tabelle mit einem typischen Beispiel eines Raumbuches und dessen flächenbezogenen Leistungen

Beispiel Musterraumbuch (Quelle:https://www.ericbellband.com/39-raumbuchvorlage); *) A=Anzahl

Für die Nutzungsphase ist das Bestandsraumbuch ein wichtiges Verwaltungshilfsmittel für ein effizientes Flächenmanagement und darüber hinaus auch für die Instandhaltung, Gebäudereinigung und andere vorrangig flächenbezogene Leistungen. Hier werden auch die auf die jeweilige Fläche bezogenen, notwendigen Kontroll-, Wartungs- und Instandsetzungsintervalle für Ausstattung, Inventar, Maschinen, Anlagen und Bausubstanz festgehalten und effektiv verwaltet. Prinzipiell lassen sich auf das Flächenmanagement bezogene Daten eines CAFM-Systems in zwei miteinander verknüpfte Kategorien unterteilen: Grafische Daten mit Darstellung aller visuellen Informationen

Dokumente außerhalb von Gebäuden:

  • Kataster- und Lagepläne

  • Vermessungspläne

  • Außenanlagen-, Grünflächenpläne

  • Feuerwehrpläne

  • usw.

Dokumente innerhalb von Gebäuden:

  • Baugenehmigungspläne

  • Gebäudebestandspläne

  • Flächenbelegungspläne

  • Maschinenaufstellpläne

  • Flucht- und Rettungswegpläne

  • Reinigungsrevierpläne

  • usw.

Alphanumerische Gebäudedaten mit Flächenbezug

  • Baugenehmigungen, Baustatik

  • Baubeschreibungen

  • Gutachten in Bezug auf Gebäude

  • Objektdaten

  • Bestandsraumbuch inkl. Raumbelegung

  • Zugangsberechtigungen

  • Instandhaltungsverträge mit Flächenbezug (Geräte, Maschinen)

  • Kostendaten pro Flächen

  • Kostenstellen

  • Personalnummern (mitbestimmungspflichtig)

  • Vertragsdaten (z.B. Mietverträge, Energie)

  • usw.

Dokumentation pflegen

Prozessablauf vom Prozess-Nummer 6.140 fuer die Pflege von Dokumenten

Integration von CAD- und CAFM-Systemen

Ausschnitt aus Geschäftsprozess Dokumentenpflege (Seite 3 bis Ende)

Die Pflege von Dokumenten ist grundsätzlich im Unternehmen standardisiert. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem entsprechenden idealtypischen Geschäftsprozess.

CAD-/CAE-Richtlinie

In dieser Richtlinie, für den internen Gebrauch sowie als verbindliche Vorgabe für die externe Lieferung von Daten, legt das FM definitiv fest, welche Informationen in Planunterlagen auf welche Weise dargestellt werden müssen.

Durch die CAD-Richtlinie werden folgende Dinge festgelegt:

  • Software-Einsatz

  • Datenaustausch

  • Dateinamen

  • Layout-Bezeichnungen (unterschiedliche Sichtweisen auf den Originalplan)

  • Grafische Darstellung

  • Layerstruktur

  • Festlegung aller Bezeichnungen (Gebäude, Geschosse, Räume, Türen, usw.)

  • Definition verknüpfter grafischer Elemente (in AutoCAD: Blöcke)

  • Musterplan als Test für den funktionierenden Datenaustausch CAD zu Datenbank
    (Attribute der Zeichnungsobjekte, welche direkt aus der Zeichnung in die Datenbank übernommen werden sollen, z.B. Raumeigenschaften aus dem Raumpolygon)

  • Vordefinierte Layouts:
    Architekturplan
    Sicherheitsplan
    Möblierungsplan
    Flächennutzungsplan nach DIN 277
    Mietflächenpläne (z.B. nach gif)
    Reinigungspläne
    Feuerwehrpläne
    HKLS (Heizung-, Kühl-, Lüftungs- / Klima- und Sanitärtechnik)
    Elektropläne
    Datenleitung MSR (Mess-, Steuerungs- und Reglungstechnik)
    Brandmeldeanlagen
    Zählerplan / Verbrauchserfassungsstellen
    Flucht- und Rettungswegepläne.

Beispiel einer CAD-Richtlinie

Inhaltsverzeichnis der CAD-Richtlinie mit wichtigen Inhaltpunkten

Inhaltsübersicht einer CAD-Richtlinie

Informativer Ausschnitt aus dem Inhalt der o.g. CAD-Richtlinie

Reporting im Flächenmanagement

Die Auswertungen unterstützen das tägliche Geschäft des operativen FM und des Flächenmanagements sowie das Flächencontrolling. Sie ermöglichen die Ermittlung von Kennwerten.

Die wichtigsten Ziele im Zusammenhang mit dem Reporting im Flächenmanagement sind:

  • Lieferung verlässlicher Daten (z.B. für Vermietungen, Reinigungsausschreibungen)

  • Transparenz

  • Qualitätssteigerung inkl. Prozessoptimierung

  • Kosteneinsparungen

  • Grundlagen für strategische Entscheidungen.

Relationen

Grafische Auswertung von Flaechen mit Verwendung eines CAD-Systems

Visualisierung von belegten und freien Flächen

Übersicht über die aktuelle Mietsituation

Die Reports müssen übersichtlich und schnell erfassbar konzipiert sein. Wo sinnvoll, ist in diesem Sinne eine grafische Auswertung anzustreben, unterstützt mit der Ausgabe von Listen (alphanumerische Auswertung).

Transparenz

Reinigungsflaechen und Verzeichnis aller ihrer Nutzflaechen im CAFM-System

Verzeichnis der Nutzflächen

Beispiel aktuelle Flächenübersicht

Typische Berichte sind:

  • Maschinenaufstellflächen je Nutzungseinheit

  • Flächenbelegung nach Nutzungsart gemäß DIN 277

  • Lagerflächen je Nutzungseinheit

  • Flächen nach Bodenbelagsarten (z.B. Teppichboden eines Geschosses)

  • Reinigungsflächen nach Bodenbelagsart / Reinigungsart / …

  • Mietflächen gemäß gif (inkl. Vertragsdaten, Nutzungsart, …)

  • Flächenbelegung nach Organisationseinheiten / Kostenstellen

  • Reinigungsflächen nach Kostenstellen

  • Flächenkosten nach Organisationseinheit / Kostenstelle

  • Reinigungskosten nach Kostenstellen

  • Raumauslastungen (z.B. Besprechungsräume)

  • Flächenauslastungen (z.B. Lagerflächen, Palettenstellplätze)

  • Suche nach Ausstattungsobjekten mit Raumbezug

  • Parkplatzbelegung und Parkplatzvermietung

  • versickerungsfähige Grundstücksfläche

  • zu pflegende Rasenflächen

  • zu pflegende Grünflächen

  • für den Winterdienst relevante Freiflächen

  • regelmäßig zu wartende Flachdachflächen (Gründach, Kiesdach, Bitumendach)

  • zu wartende Boden- und Flachdacheinläufe

  • derzeit zur Verfügung stehende Mietflächen

  • derzeit freie Arbeitsplätze bzw. Reservearbeitsplätze

  • usw.